Norwegen 2006
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„There is a car comming“, waren die liebevollen Worte mit denen Gearhals, Wurschtel und ich geweckt wurden. Ein Mann im gehobenen
Alter und weißem Bart macht uns klar, dass wir gehen müssen. Wir packten schnell unsere Sachen zusammen, erfreuten uns kurz am
Sonnenschein und machten uns auf zu unserem Treffpunkt, bei der Kirche. Nicht einmal dort angekommen, kamen uns Rapunzel und
Neandertaler entgegen. Gemeinsam machten wir uns auf zum Hafen, wo unsere Fähre starten würde. Nach einem ausgiebigen Frühstück
ging es auf die Fähre. Als wir das „neue Land“ erblickten, sangen wir an der Spitze des Schiffes, mit starkem Gegenwind „Eisig Kalte
Winde“. Die Lofoten erstreckten sich wie ein Paradies vor unseren Augen: grüne Berge umgeben von niemals endendem Licht und dem
kalten Meer. Am Land angekommen, fanden wir schnell ein Auto, dass uns mit nahm. Würschtel, Gearhals und ich entdecken einen
riesigen, verlassenen Sandstrand an dem wir uns erfrischten. Nach einer angenehmen Pause und einem Pfeifferl machten wir uns wieder
auf zur Straße. Später trafen wir auch die anderen zwei und wir fanden nach einem kleinen Fußmarsch unseren Lagerplatz. Bei nicht
untergehender Sonne schliefen wir auf angenehmen Moosboden ein.
Zach
Paradise
An diesem Morgen weckte mich ein kräftiger Wind, der durch die losen Bretter der Holzscheune pfiff, in der ich Zuflucht gesucht hatte. Die
schöne Sonne der letzten Nacht hatte mit einer dicken Wolkendecke den Platz getauscht. Nur hin und wieder erinnerte sie uns durch ein
kurzes Durchblitzen an die volle Mitternachtssonne, die wir am Vorabend genossen haben. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den
Weg zu einer Furt. Der Wanderweg verlief an dieser Stelle für etwa 20 Meter durch das Meer. Da wir zur Zeit der Flut dort eintrafen, zogen
wir unsere Schuhe aus und wateten durch das kalte Wasser. Ich ging zuerst und fand es spannend mir in der kalten schnellen Strömung
einen sicheren Untergrund für die Passage zu ertasten und dabei den heran schwimmenden Quallen auszuweichen. Sicher am anderen
Ende angelangt, machten wir uns – bar eines Schuhs – an die Überquerung der kleinen Insel. Als wir den Kamm erreichten, zeigte sich vor
uns ein wundervolles Bild: etwa 30 Meter unter uns erstreckte sich ein langer, weißer Sandstrand auf dem das Meerwasser wunderbar klar
erschien. An den Sandstrand setzten nahtlos grüne Wiesen an, die sich bis auf den nächsten Hügel erstreckten. Ich kam mir wie einer der
wenigen Menschen vor, der dieses Paradies betreten hatte. Als wir durch das Wasser wateten, wurden wir einiger Quallen gewahr, die die
Flut bis weit in diesen Fjord gespült hatte. Auf einer weiterführenden Entdeckungsreise zeigten sich von Muscheln übersäte kleinere
Buchten, die wir bis in den letzen Winkel erkundeten. Auf Grund großen Muschelvorkommens in diesem kleinen Fjord, entschieden sich
Neandertaler und ich, unter der Führung von Zach, den Kochtopf mit Muscheln zu füllen. Zach hatte den Mut, längere Zeit in das kalte
Wasser zu gehen um die Muscheln vom Meeresgrund und aus den Ritzen der Höhlen zu pflücken. Am Ende hatten wir unseren Kochtopf
mit einer beträchtlichen Anzahl Muscheln gefüllt, die wir bei nächster Gelegenheit verspeisen würden. Nachdem wir die absolute Stille und
Menschenleere in vollen Zügen genossen hatten, machten wir uns auf den Weg zurück in die Zivilisation. Der erste Mensch hieß und mit
einem lauten Schrei, herumfuchtelnden Armen und unverständlichen norwegischen Verwünschungen Willkommen: Es war ein alter Mann,
der bei unserem Anblick aus seiner Hütte gelaufen kam und einen wahren Tobsuchtsanfall erlag. Glücklicherweise waren etwa 50 Meter
Distanz gegeben und so zogen wir es vor, still das Weite zu suchen. Nach einer längeren Wanderung nach ? suchten wir unter den raschen
aufgespannten Kotenblättern, die wir über ein altes Gemäuer nahe einer alten Verteidigungsanlage spannten, Zuflucht für eine etwas
unangenehmere und regenreiche Nacht.
Gearhals